Die HSG fand direkt gut in die Partie und machte den Gästen aus Bietigheim gleich zu Beginn klar wer Herr im Haus ist. Nach 7 Minuten stand es bereits 4:0 für die Hausherren und zu diesem Zeitpunkt beherrschte man den Gegner nach Belieben. Auch in der Folge deutete nichts auf ein spannendes Spiel hin, denn die HSG spielte ihre Angriffe konsequent, stand in der Abwehr sehr sicher und konnte immer wieder durch Tempogegenstöße zum Torerfolg kommen. Über ein 7:2 in der 13. Minute erspielte man sich bis zur 21. Minute einen 12:6 Vorsprung. Besonders Jonathan Leipold war von der Abwehrreihe der Gäste nicht in den Griff zu bekommen und erzielte bis zu diesem Zeitpunkt bereits 4 Tore aus dem Rückraum. Nach einer Auszeit der Gäste riss bei der HSG aber urplötzlich der Faden. Bis zum Pausenpfiff konnten die Hausherren lediglich noch 2 Tore erzielen, die Mannschaft aus Bietigheim markierte jedoch 7 Treffer. Dieser Leistungseinbruch nach einer zuvor doch recht souveränen Vorstellung war nur schwer erklärbar und verdutzte Spieler und Fans gleichermaßen. So blieb zur Pause von dem einstmals komfortablen Vorsprung beim Stand von 14:13 nur noch eine Ein-Tore-Führung übrig.
Dementsprechend angesäuert reagierte Trainer Sascha Belz bei der Kabinenansprache und mahnte seine Spieler zu mehr Konzentration. Fehlende Strukturen im Angriff und keinen Zugriff in der Abwehr führten dazu, dass die Gäste nun wieder voll im Spiel waren. Aus diesem Grund forderte Sascha Belz wieder mehr Tempo in die Aktionen zu bringen, klare Pässe und Spielzüge zu spielen und in der Abwehr mit mehr Aggressivität zu Werke zu gehen.
Die taktische Route war demnach klar. An der Umsetzung haperte es an diesem Tag jedoch gehörig. Nachdem sich die HSG in der 32. Minute trotz Unterzahl auf 16:13 absetzen konnte war dieser Vorsprung bereits 5 Minuten später beim Stand von 16:16 wieder verspielt. In der 39. Minute gingen die Gäste sogar mit 16:17 in Führung und Sascha Belz sah sich gezwungen eine Auszeit zu nehmen um seine Mannen wachzurütteln. Dies zeigte Wirkung und die HSG war nun deutlich griffiger. Durch einige Ballgewinne in der Abwehr konnte die HSG wieder ihr Tempospiel aufziehen, was vor allem Fabian Fritz zu nutzen wusste. Zwischen der 41. und der 47. Spielminute konnte er 4 Tore erzielen und trug entscheidend dazu bei mit 22:20 in Führung zu gehen. Kurze Zeit später erhöhte Lucas Pecoroni auf 23:20 und das Publikum atmete erleichtert auf. Doch gerade als man den Eindruck hatte der Knoten sei nun endlich geplatzt konnte Bietigheim wieder auf 23:22 in der 50. Minute verkürzen. Durch Kampfgeist, absoluten Willen und sehr viel Hingabe schaffte es die HSG jedoch sich aus dieser brenzligen Situation zu befreien und sich bis zur 55. Minute einen beruhigenden und vorentscheidenden 29:23 Vorsprung herauszuspielen. Torschütze zum 29:23 war der stark agierende Andreas Vogelmann, der an diesem Abend mit 7 Treffern bester HSG Torschütze war. Am Ende stand für die Hausherren ein 32:27 Sieg zu Buche und die Erkenntnis, dass man sich nie zu sicher sein darf, keinen Gegner unterschätzen sollte und in jedem Moment 100% geben muss um einen Sieg davontragen zu können. Zu bemängeln ist außerdem die Siebenmeterquote der HSG. An diesem Abend traf man lediglich einen von drei Siebenmeterwürfen. In den letzten 5 Saisonspielen traf die HSG nur 13 von 24 Siebenmeterwürfen, was einer Erfolgsquote von lediglich 54% entspricht. Das ist definitiv ausbaufähig und war noch zu Beginn der Saison eine der Stärken der HSG.
In den letzten beiden Saisonspielen muss die HSG noch einmal alles aus sich herausholen und sich dringend steigern um die beiden verbleibenden Partien als Sieger zu beenden und die Meisterschaft einzutüten. Bereits nächsten Samstag, den 21.04.2018 um 20 Uhr trifft die HSG in der Sporthalle Egelsee auf den TV Tamm. Der kommende Rivale konnte an diesem Wochenende Selbstvertrauen tanken, denn es konnte ein 29:27 Auswärtssieg beim TSV Asperg herausgespielt werden. Es benötigt also eine klare Leistungssteigerung der HSG um nicht kurz vor der Ziellinie noch ins Stolpern zu geraten. Mit der Unterstützung zahlreicher Fans, die die HSG lautstark und mit voller Hingabe unterstützen ist ein Sieg aber sicher möglich.
Es spielten: Julian Danner, Johannes Hofmann (beide Tor); Michael Müller, Tizian Lang, Philipp Nentwich, Fabian Weller (1), Fabian Fritz (6), Jonathan Leipold (6), Lucas Pecoroni (4), Christoph Boitin (1), Andreas Vogelmann (7), Tobias Gruber, Julian Weller (4/1)