Die mitgereisten Fans sahen einen schwungvollen Beginn beider Mannschaften. Bereits in der 7. Spielminute waren beim Stand von 5:3 aus Sicht der HSG 8 Tore gefallen. Bis hierhin konnte sich keines der beiden Teams absetzen und man konnte noch nicht voraussagen welchen Verlauf die Partie nehmen würde. Gut 10 Minuten später sah die Sache schon ganz anders aus. Die HSG glänzte mit einem 7:0 Tore-Lauf und konnte sich in Spielminute 18 auf 12:3 absetzen. Begünstigt wurde diese klare Führung von vielen technischen Fehlern auf Seiten der Gastgeber, welche die Laible-Truppe gekonnt auszunutzen wusste. Umschaltspiel, Rückzugsverhalten, Positionsangriff und Deckungsarbeit funktionierten in dieser Phase des Spiels hervorragend und stellte die vom exzentrischen Gästecoach Simon Binder trainierte Mannschaft vor unlösbare Probleme. Dieser Umstand war etwas verwunderlich, da die Hausherren mit 3 Spielern aus der 2. Mannschaft angetreten waren, um den Klassenerhalt endgültig unter Dach und Fach zu bringen. Allerdings spricht dies auch klar für die hohe spielerische Qualität der HSG, die auch im Saisonendspurt noch über die nötigen Kraftreserven verfügt. Bis zur Halbzeit konnte die Führung nicht weiter ausgebaut werden, vielmehr dachte man bereits daran, dass in 2 Tagen bereits das nächste Spiel ansteht und verwaltete das Ergebnis bereits in dieser frühen Phase der Partie. Mit einem Spielstand von 17:10 verabschiedeten sich beide Mannschaften in die Kabinen.
Trainer Herbert Laible konnte mit der gezeigten Leistung sehr zufrieden sein und hatte dementsprechend mehr Lob als Kritik für die Mannschaft übrig. Jedoch mahnte er nicht nachlässig zu werden und das Spiel souverän und mit dem nötigen Biss zu Ende zu spielen. Die Spieler stimmten artig zu und kehrten voller Tatendrang auf die Platte zurück.
Dass man in der zweiten Halbzeit keinen Handall-Leckerbissen erwarten durfte war fast schon klar. Zu unterschiedlich war das Niveau beider Mannschaften an diesem Abend. Ähnlich träge entwickelte sich das Spiel zu Beginn des zweiten Abschnitts. Die Hausherren versuchten alles um näher an die HSG heranzukommen, jedoch agierten die Gäste aus dem Murrtal sehr clever und nutzten jede sich bietende Chance eiskalt aus. Die Folge war, dass der Vorsprung konstant bei mindestens 5 Toren blieb. Über einen Spielstand von 22:14 in der 42. Spielminute gelangte man zu einem 25:20 in der 51. Minute. Für einen Augenblick schien sich die HSG ihrer Sache jedoch zu sicher zu sein. Ein kurzes Aufbäumen der Hausherren führte dazu, dass der Spielstand bis zu 55. Minute auf 26:23 verkürzt werden konnte. Herbert Laible sah sich gezwungen eine Auszeit zu nehmen um seinen Mannen nochmal ins Gewissen zu reden. Dies verfehlte seine Wirkung nicht. Die HSG spannte einmal kurz den Bizeps an und brachte das Spiel souverän mit 30:24 nach Hause. Beste Torschützen waren der überragend agierende Fabian Weller mit 7 Toren sowie Abwehrhüne und Schlagerliebhaber Phillipp Nentwich, der 5 Tore erzielen konnte und eine gewohnt starke Leistung auf beiden Seiten des Feldes ablieferte. Insgesamt verteilten sich die Tore auf 9 verschiedene Torschützen, was ganz klar für die mannschaftliche Geschlossenheit und die kollektive und uneigennützige Spielweise der HSG Handballer spricht.
Weiter geht es bereits am morgigen Sonntag um 17.00 Uhr in der Stadionhalle in Marbach. Gegner in der letzten Begegnung der Saison ist die HSG Marbach-Rielingshausen. Das Spiel hat zudem einen ganz besonderen Charakter, weil es auch das letzte Spiel von 3 Handballgrößen der HSG sein wird. Coach Herbert Laible, dessen Co-Trainer Hans-Jörg Harsch sowie Torhüter Julian Danner hängen alle nach dieser Saison ihre Schuhe an den Nagel und werden in der nächsten Saison nicht aktiv am Spielbetrieb der HSG teilnehmen.
Außerdem müssen heute die Daumen für den TSV Asperg gedrückt werden, der heute beim Zweitplatzierten SV Kornwestheim 2 antritt und versucht einen Punktgewinn zu erzielen um die HSG doch noch auf den Relegationsplatz zu hieven.
Es spielten: Julian Danner, Luca Lang (beide Tor), Philipp Nentwich (5), Lucas Pecoroni (3), Fabian Weller (7), Renat Habibullin, Fabian Fritz (2), Christoph Boitin (2), Tobias Gruber, Michael Müller, Benedikt Strozynski (4), Jonathan Leipold (3), Andreas Vogelmann (1), Julian Weller (2)