Aushilfscoach Boris Baumann appellierte an die Mannschaft vor Spielbeginn in die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen und dem Favoriten möglichst lange die Stirn zu bieten. Die HSG war gewillt dies umzusetzen und führte nach den ersten vier Minuten bereits mit 4:0. In der Folge stockte dann der HSG Motor etwas, zudem fanden die Gäste nun auch in die Partie und so konnte Asperg über ein 4:4 beim 7:9 erstmals mit zwei Toren in Führung gehen. War dies in den letzten Partien oftmals ein Zeitpunkt, bei dem das HSG-Spiel einen deutlichen Bruch erlitt, war das an diesem Abend nicht der Fall. Man hielt mit dem Favoriten mit und konnte teilweise vorlegen, sodass beide Mannschaften beim Stand von 13:13 in die Kabinen gingen.
Hier forderte Trainer Boris Baumann im Angriff sich nicht in Einzelaktionen zu verzetteln, sondern den Ball laufen zu lassen. Gleichzeitig sollte man in der Abwehr den Druck auf den Gegner weiter hoch halten. Zudem rief man sich ins Bewusstsein, dass mit jeder Spielminute, in der man das Spiel offen halten konnte, der Druck auf die Gäste, sich im Aufstiegsrennen keinen Patzer zu leisten, zunehmen würde.
Im Gegensatz zu vielen Spielen in dieser Saison präsentierte sich den Zuschauern auch in den ersten Minuten nach der Halbzeit eine hellwache HSG Mannschaft, die den Gegner in der Defensive um den stark haltenden Luca Lang immer wieder vor Probleme stellte. Dadurch konnte man sich in den ersten acht Minuten der zweiten Hälfte auf 20:16 absetzen und so langsam wurde jedem in der Halle klar, dass eine Überraschung im Bereich des Möglichen liegt.
Durch die dritte 2-Minutenstrafe für Benedikt Nothdurft in der 41. Minute musste man bis zum Spielende ohne etatmäßigen Kreisläufer auskommen, doch auch diese Widrigkeit tat dem Spiel der HSG an diesem Abend keinen Abbruch. Als die HSG in der 49. Spielminute gegen eine zunehmend offensivere Abwehr der Asperger den Treffer zum 25:20 erzielen konnte, wurden die Sorgenfalten auf der Gästebank immer größer. In den Schlussminuten wechselten die Gäste auf eine offene Manndeckung, doch die HSG fand immer wieder eine Lösung und so geriet der überraschende Erfolg nicht mehr in Gefahr. Letztendlich konnte man die Partie mit 31:28 für sich entscheiden.
Somit gelang der HSG das langersehnte Erfolgserlebnis - ausgerechnet in einem Spiel, in dem vermutlich die Wenigsten damit rechneten. Dies war allerdings auch allerhöchste Zeit, denn bereits am kommenden Samstag steht das richtungsweisende Rückspiel bei der HSG Strohgäu an, auf die man nun zwei Punkte Vorsprung hat. Anpfiff ist zu ungewohnter Uhrzeit um 15 Uhr in der Hemminger Sporthalle. Die Mannschaft würde sich über zahlreiche Unterstützung freuen.
Es spielten: Luca Lang, Tolga Resimoglou (beide Tor), Michael Müller (2), Jannis Milde (2), Markus Maslowski (2), Laszlo Groß (4), Fabian Fritz (5/4), David Miguens, Felix Drechsel (3), Julian Weller (2), Tilmann Riebesam (4), Benedikt Nothdurft (3)