„Nach der ersten viertel Stunde hatte sich das Spiel schon entschieden. Dann lagen wir die ganze Zeit fünf oder sechs Tore hinten. Über die Höhe des Ergebnisses bin ich doch enttäuscht“, sagte HSG-Co-Trainer Hansjörg Harsch nach der Partie gegen den HC Oppenweiler/Backnang 2.
Dass das Spiel kampfbetont werden würde, war klar. Das machten auch die drei Gelben Karten deutlich, die bereits nach fünf Minuten verteilt waren. Doch die Abwehr und insbesondere Torhüter Stefan Merzbacher machten es der HSG Sulzbach-Murrhardt nicht einfach. Viele der Angriffe wurden von der starken Deckung der Hausherren unterbunden. Hatte sich die HSG durchgesetzt, scheiterte sie mehrmals am blitzschnellen Torhüter des HCOB. Kein Wunder, hat dieser jahrelange Erfahrung im Drittliga-Team des HCOB. Zur schwierigen Aufgabe, den Tabellenersten zu bezwingen, kam bei der HSG auch noch Pech dazu. Viele Schüsse aufs Tor gingen an die Pfosten oder daneben. So auch in der 19. Spielminute bei Julian Weller. Der konnte sich an der Mittellinie den Ball ergattern, lief in der Folge alleine auf das gegnerische Gehäuse zu, sein Schuss ging jedoch übers Tor. Das machten die Gastgeber besser. Mehrmals blockte die Abwehr und Rechtsaußen Kai Sonnenburg münzte die Konter in einfache Tore um. Mit einem 15:9 gingen die Mannschaften in die Kabine.
In der Pause monierte Coach Herbert Laible die mangelhafte Chancenauswertung und befeuerte sein Team im zweiten Durchgang noch einmal alles zu geben. Nach dem Wiederanpfiff der Partie wollte die HSG unbedingt die sechs Tore aufholen. Sie gingen gestärkt in die zweite Hälfte, denn bereits nach 44 Sekunden erzielte Andreas Vogelmann einen Treffer. Trotz des schnelleren und aggressiveren Spiels der HSG konnten sie sich nicht gegen den bisher unbesiegten Gegner aus Oppenweiler/Backnang durchsetzen. Die HSG neigte zu Fehlpässen und Unachtsamkeiten, was der HCOB zu nutzen wusste. Zwar kam die HSG in der 33. Minute mit einem Tor von Fabian Fritz zum 16:12 bis auf vier Tore ran, doch von da an zog der HCOB davon. Die HSG schien ihren Faden verloren zu haben, aus dem Spiel zu sein. Die Gastgeber ließen Angriffe kaum zu und ließen die Fehler der HSG nicht ungenutzt.
Vor allem in der Abwehr und im Rückraum hatte die HSG zu kämpfen. „Wir hatten keinen Rückraum“, machte HSG-Co-Trainer Harsch deutlich. Denn gegen den Nachbarn und Tabellenführer musste die HSG ersatzgeschwächt antreten. Gleich drei gewichtige Ausfälle hatte Sulzbach-Murrhardt zu verbuchen (Johannes Hofmann, Tizian Lang, Lucas Pecoroni). Die meisten Tore der Partie markierte Fabian Fritz, der seine Position auf rechtsaußen zu nutzen wusste. Auch die vier Siebenmeterwürfe verwandelte er zu 100 Prozent.
Aufreger des Spiels von Seiten der HSG-Fans war sicherlich das 19:13 von Kai Sonnenburg in der 37. Spielminute. Die Schiedsrichter hatten ein Fußspiel übersehen, das Tor jedoch gegeben. Von da an zogen die Gastgeber davon und bauten ihre Führung auf zehn Tore aus. Mit einem 32:21 entschied der HCOB die Partie deutlich für sich. Ein ganz starkes Spiel lieferte ein ehemaliger Spieler des TV Sulzbach ab. Tobias Pecoroni erzielte nicht nur 8 Tore sondern wusste es auch seine Mitspieler gekonnt in Szene zu setzen.
Für die HSG Sulzbach-Murrhardt ist dieser Punktverlust sicher kein Beinbruch, wenngleich man mit der Höhe und dem Zustandekommen der Niederlage nicht zufrieden sein kann. Da aber auch der Tabellendritte aus Asperg an diesem Spieltag seine Partie gegen den TSF Ditzingen 2 verlor hat die HSG am kommenden Samstag, den 17.12.2016 um 15 Uhr gegen eben diesen Gegner die Chance, die Hinrunde auf dem 2. Tabellenplatz zu beenden.
Es spielten:
HSG Sulzbach/Murrhardt: Julian Danner, Tolga Resimoglou (Tor), Michael Müller, Philipp Nentwich (4), Alexander Wolf, Benedikt Strozynski (2), Fabian Weller (1), Renat Habibullin, Fabian Fritz (9/4), Jonathan Leipold, Christoph Boitin (2), Andreas Vogelmann (3), Tobias Gruber, Julian Weller. – HC Oppenweiler/Backnang: Marcel Wolf, Stefan Merzbacher (Tor), Hannes Preßmar, Kai Sonnenburg (8), Julian Hold, Niklas Hug (4/3), Björn Thau (1), Tobias Pecoroni (8), Dominik Koch (1), Patrick Hackbarth (1), Sebastian Forch (4/1), Maximilian Merkle (1), Tim Jupe (4), Marc Brosi. – Schiedsrichter: Blau/Nüssle (Herrenberg). – Zuschauer: 300.