Flexible Arbeitszeitmodelle sind aktuell ein großer Trend in der Industrie, um insbesondere die Bedürfnisse von hochqualifizierten Arbeitnehmern erfüllen zu können. Die erste Männermannschaft der HSG Sulzbach/Murrhardt nimmt sich dieser Entwicklung an und geht ab nächster Saison neue Wege im Amateursport: Die HSG führt ein flexibles Modell für die Trainingszeiten der Spieler ein. Dabei werden die aktuell starr vorgegebenen Trainingszeiten aufgeweicht und durch eine wöchentliche Gesamttrainingszeit ersetzt. Diese beträgt im Gegensatz zu den aktuellen Trainingszeiten 240 Minuten pro Woche und kann durch Teilnahme am regulären Trainingsbetrieb, auch bei der zweiten und dritten Mannschaft, sowie durch individuelle Trainingseinheiten, Fitnesstudiobesuche oder Physiobesuche erfüllt werden. Besonders profitieren von dieser Regelung wird Benedikt Strozynski, der in seiner Freizeit regelmäßig seinen Bizeps stählt, der dadurch abends früher ins Bett kann um seinen langen Schlaf zu genießen. Außerdem sind im Anschluss an die regulären Trainingseinheiten zusätzliche Extraschichten möglich. Um weiterhin die starke mannschaftliche Geschlossenheit zu erhalten, einigten sich zudem Mannschaftsrat und die HSG-Offiziellen auf eine Kernarbeitszeit von 21:00 bis 21:45 sowohl am Dienstag als auch am Donnerstag, in der möglichst alle Spieler am Training teilnehmen sollten. Die Erfassung der Trainingszeiten erfolgt in einer aktuell sich in Entwicklung befindlichen App, die spätestens zum Vorbereitunsbeginn zur Verfügung stehen wird. Diese bietet dem Trainer auch die Möglichkeit, Nachweise in Form von Video-Livestreams von den Spielern einzufordern, wenn er der Meinung ist, dass diese keine korrekten Zeiten einhalten. Diese Maßnahme muss aber aus datenschutzrechtlichen Gründen zuvor vom Mannschaftsrat genehmigt werden.

Durch diese Regelung hofft man auf Seiten der HSG zumindest im Trainingsbetrieb das Problem in den Griff zu bekommen, dass sich der ein oder andere Spieler immer mal wieder verspätet oder das Training verschläft. Zudem erhofft man sich durch die ausgeglicherene Work-Life-Balance der Spieler verbesserte Leistungen im Ligabetrieb. Auf der anderen Seite ist gewährleistet, dass eigene Projekte wie beispielsweise Hausbau oder Wohnungsrenovierung auf lange Sicht durch die Spieler wieder ausgeglichen werden können.
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